Etikette - Regeln für alle Taekwondo Schüler

In einem Taekwondo Dojang (=Trainingsfläche, Trainingsort) gibt es etliche Verhaltens- und Höflichkeitsregeln. Manche dieser Regeln werden den Europäern anfangs seltsam anmuten. Die Einhaltung der Regeln gehört jedoch zur charakterlichen Entwicklung eines jeden Taekwondoin. Zudem muss man sich vor Augen halten, dass im Taekwondo Techniken geübt werden, deren unachtsame Ausführung zu erheblichen Verletzungen des Partners führen könnten. Die Einhaltung der regeln dient also auch dem Schutz des Partners sowie dem eigenen Schutz vor Verletzungen.

  • Zeige Respekt und folge den Anweisungen des Meisters und aller Schwarzgurte.
  • Alle, Meister und Schüler sollen ihre Aufmerksamkeit sammeln und sich beim Betreten und Verlassen der Trainingsfläche verbeugen.
  • Pünktlichkeit wird bei allen Kursen erwartet. Wenn du aus irgendeinem Grund zu spät kommt, so hatst du umgezogen am Rand der Trainingsfläche zu warten, bis du die Erlaubnis bekommt beim Training mitzumachen.
  • Binde den Gürtel bevor du den Dojang betrittst, löse ihn erst wenn du in der Umkleidekabine bist. Binde den Gürtel mit dem korrekten Knoten.
  • Bis auf erlaubte Ausnahmen reden Schüler den Meister oder Schwarzgurte im Stehen an.
  • Wird ein Schüler aufgefordert sich auf eine bestimmte Position aufzustellen, so wird sich der Schüler zügig zu dieser genannten Stelle begeben.
  • Der Dobok ist sauber zu halten und bei jeden Training zu tragen.
  • Finger- und Zehennägel haben geschnitten und gepflegt zu sein.
  • Uhren, Schmuck, Ringe und ähnliche Dinge, die Verletzungen verursachen könnten, dürfen beim Training nicht getragen werden.
  • Schuhen sind auf der Trainingsfläche nicht erlaubt.
  • Essen und Kaugummikauen ist beim Training nicht erlaubt.
  • Unterhaltung und Herumblödeln wird nicht geduldet.
  • Alle Schüler respektieren einander.
  • Fragen sind vor und nach dem Untericht zu stellen. Wer während dem Unterricht mit dem Meister diskutiert zeigt keinen Respekt dem anderen gegenüber.
  • Freikampf darf ohne Erlaubnis des Meisters nicht geübt werden.
  • Der höchste Grad des Kurses hält den Unterricht, während der Meister abwesend ist. Die anderen Schüler werden auf seine Kommandos hören.
  • Taekwondo und jede andere Form von Selbstverteidigung wird nur als Mittel verwendet, seine Familie, sich selbst und die Schwachen zu verteidigen.
  • Auseinandersetzungen über Rasse, Religion und Politik sind nicht erwünscht und werden nicht geduldet.

Das Verbeugen:

Die für Europäer am Anfang sicher unvertrauteste Regel ist das Verbeugen beim Betreten und Verlassen des Dojang, sowie vor den Partnerübungen. Die Verbeugung ist eine Respektsbekundung und hat, je nachdem wann sie ausgeführt wird, auch unterschiedliche symbolische Bedeutung.

 

"Der Edle verneigt sich, beugt sich aber nicht"; Konfuzius

 

Beim Betreten und Verlassen des Dojang:

Mit der Verbeugung beim Betreten des Übungsraums bekundet man, dass der Alltag jetzt sozusagen am Kleiderhaken in der Umkleidekabine abgelegt wurde, und man sich jetzt nur noch auf Taekwondo konzentriert. Beim Verlassen des Dojang bekundet man, dass die Taekwondoübung nun beendet ist.

Zu Beginn und Ende der Übungsstunde:

Zu Beginn und Ende der Übungsstunde verbeugen sich die Schüler vor dem Lehrer und der Lehrer vor den Schülern. Damit bekunden die Schüler ihren Respekt vor dem Lehrer und dessen fachliche Autorität und Person. Umgekehrt erweist auch der Lehrer den Schülern Respekt.

Vor und nach Partnerübungen:

Vor und nach jeder Partnerübung verneigen sich die Partner zueinander. Dies bedeutet, dass sich die Übenden sich gegenseitig respektieren werden. Vor allem aber drückt es aus, dass alle Aufmerksamkeit auf die Ausübung der Technik gelegt wird, so dass der Partner nicht gefährdet wird

Vor und nach einem Bruchtest:

Taekwondo ist zur Verteidigung gedacht, und nicht zur Zerstörung. Da beim Bruchtest etwas zerstört werden soll, fragt der Ausübende mit der Verbeugung gegenüber dem Lehrer oder Prüfer um Erlaubnis nach, ausnahmsweise etwas zerstören zu dürfen. Mit der Verbeugung nach dem Bruchtest bedankt sich der Ausübende für die Erlaubnis.